Über die Entwicklung des Schulwesens in Nassereith

 

43 Jahre - und zwar von 1864 bis 1907 - war Dominik Bader Lehrer in Nassereith. Im Jahre 1892 schrieb er folgende Zeilen in der "Chronik der öffentlichen Volksschule in Nassereut":

 

Im Jahre 1780 hatte die Gemeinde Nassereith noch kein eigenes Schulhaus. Die Schule wurde in einem Privathause, gegenwärtig Haus Nr. 101 *, abgehalten. Dieselbe war einklassig gemischt, unter dem Lehrer Sebastian Scherl.

 

Im Jahre 1820 war ein Schulhaus gebaut, aber bloß mit einem Lehrzimmer für Knaben. Als Lehrer war angestellt Lukas Juen. Die Mädchenschule war im Privathause des Gerbermeisters Johann Falbesoner. Die damalige Lehrerin war Josefa Matzler.

 

Im Jahre 1832 wurde das Schulhaus vergrößert. Dasselbe erhielt zwei Lehrzimmer, für Knaben und Mädchen. Auf Josefa Matzler folgte im Jahre 1847 Klara Matzler als Lehrerin.

 

Im Jahre 1850 wurde Johann Wilhelm als dritte Lehrkraft angestellt. Derselbe hatte die Unterklasse und war im Privathause Haus Nr.3**bis zum Jahre 1862.

Johann Wilhelm musste auch Sommerschule halten und zwar durch 2 Monate, 2 Tage in der Woche, vormittags 2 Stunden.

 

Im Jahre 1862 wurden im Schulhause drei Lehrzimmer hergestellt. Die Schule war zweiklassig. Die Oberklasse nach Geschlechtern getrennt.

 

Die Unterklasse wurde jedoch im Jahre 1866 wegen geringer Anzahl der schulpflichtigen Kinder wieder aufgehoben. Die Zahl der Schulkinder betrug nämlich im Durchschnitte 40 Knaben und 42 Mädchen. Seitdem besteht eine einklassige Schule nach Geschlechtern getrennt.

 

Auf den Lehrer Lukas Juen folgte Johann Paul Juen und auf diesen 1864 Dominik Bader. Nach Klara Matzler wurde im Jahre 1855 Katharina Schweighofer als Lehrerin angestellt.

 

Das Einkommen für den Lehrer betrug bis zum Jahre 1881 - 184 Gulden, für die Lehrerin - 87 Gulden. Der Organistendienst war mit dem Lehrerdienst immer vereinigt.

 

* heute: Sachsengasse 69 ("Pfuserhaus")

** heute: Karl-Mayr-Str. 16 ("Felsenheimerhof")